Freitag, 16. August 2013

Das Salz in der Suppe - Gemüsebrühe selbstgemacht



Bunte Vielfalt für die eigene Gemüsebrühe
Selbst wenn ich Brühe aus dem Ökoladen kaufe, macht mich die Zutatenliste eher unglücklich: Mono-Dies, E-Jenes und Gluta-Das, Hefe ist auf jeden Fall mit drin, Geschmacksverstärker und immer viel Zucker. Nichts, was ich wirklich gerne zu mir nehmen möchte. Rechne doch mal die Komponenten der Gemüsebrühe in deinem Vorratsschrank zusammen, mit viel Glück kommt die auf 10% Gemüseanteil. "Würze" ist auch so was spezielles: die wird in der Regel aus Schlachtabfällen hergestellt: Fett Sehnen und Knochen. Auf chemischem Weg (ich meine, durch Salzsäure) löst man die Geschmacksstoffe und mit anderen Chemikalien wird die Säure wieder neutralisiert. Sehr appetitanregend :-(

Im Prinzip ist die Herstellung der eigenen Würze ganz einfach und der Zeitaufwand lohnt sich:

10 Teile Gemüse oder Kräuter werden feinst zerkleinert, "Atomisiert", und mit 1 Teil Salz vermischt. Die kann man direkt als Paste in ein Glas füllen. Ich bevorzuge jedoch, diese zu trocknen und als Streuwürze zu verwenden, nicht nur für Saucen und Suppen, das passt auch auf ein Butterbrot. In den verschiedenen Rezepten variiert der Salzanteil, letztlich ist auch dies Geschmackssache und davon abhängig, wie ich das Produkt verwenden möchte. Kräutersalz  ist was andres wie Gemüsestreuwürze.



 
Für diese Zubereitung verwende ich auch nicht ganz so schönen Exemplare, den grünen  derberen Teil vom Lauch, die (ungeschälte!) Karotte die krumm und bucklig ist,  auch Karottengrün. Petersilie unbedingt mit Stängel und das grüne von Radieschen.

Fehlen wieder mal genauere Angaben? Na dann....

Ich hab eine Grundmischung mit Zutaten, die in jede Streuwürze kommen. Das Mischungsverhältnis ist mal wieder nicht genau definiert, kommt auf meinen Vorrat und Ernteglück an.

Ca. 600 g Wurzelgemüse: Karotte, Sellerie, Pastinake, Petersilienwurzel

Ca. 400 g Gemüse und Kräuter mit mehr Feuchtigkeit: Zwiebel, Lauch, Petersilie, ein wenig Tomate usw.

zuerst alles in der elektrischen Reibe sehr fein reiben, ein zweites mal durch die Reibe jagen und dann am Besten noch mit einem starken Pürierstab feinst zerkleinern. Gerade für das Pürieren ist es von Vorteil, wenn etwas Feuchtigkeit in der Masse ist, dann geht es leichter, daher die Zwiebel oder Tomate (mit Haut und Kernen). Meine ersten Versuche nur mit Wurzelgemüse hat mich den ersten Pürierstab gekostet…
Fürs  Zerkleinern ist auch ein Fleischwolf mit der feinen Scheibe gut geeignet








Den Gemüsebrei mit 100g Salz gründlich mischen und auf ein Backblech streichen. Ganz wichtig: Backpapier oder eine Silikon-Backmatte benutzten! Sonst klebt euch das Zeug am Blech und das ist nicht lustig.



Das Backblech bei ca. 40°C und leicht geöffneter Backofentür (Kochlöffel dazwischen klemmen) für einige Stunden in den Ofen schieben. Ich wende die Masse nach zwei, drei Stunden einmal gründlich durch, damit nicht nur die Oberfläche trocknet.




 Wenn alles wirklich gut durchgetrocknet ist, und das kann schon mal 8 Stunden dauern, je nach Feuchtigkeit der Grundmasse, dann kommt sie aus dem Ofen und wird erstmal grob zerbröselt, dann in der Moulinette portionsweise pulverisiert. In ein dunkles Schraubglas verpackt hält sich mein Würzpulver nahezu unbegrenzt.

 

Die Stromkosten halten sich in Grenzen. Ich habe nicht selbst nachgerechnet, die Angaben, auf die ich mich verlasse, sprechen von 50 Ct. wenn der Ofen 8 Stunden in Betrieb ist.

 Variationen:

Besonders hübsch, z. B. zum Verschenken,  wird das ganze, wenn ich die einzelnen Gemüse- und Kräutersorten getrennt voneinander verarbeite und schichtweise in Gläser fülle.




An Gemüse könnt ihr im Grunde alles verwenden, was ihr gerne mögt.
Kohlrabi, Blumenkohl, rote Beete, Knoblauch, Liebstöckel, Koriander Staudensellerie, Paprika, Mangold, Zuccini, Erbsen, Schwarzwurzel…. entweder jedes für sich oder alle zusammen

Am liebsten habe ich ein paar Variationen im Schrank. Maggikraut oder Majoran möchte ich nicht in jedem Gericht haben. Knoblauch liebe ich zwar sehr, möchte den aber nicht jeden Tag.

Wie wär´s z.B. mit einer orientalischen Mischung  - Zwiebel, Karotte, Lauch, Koriander, Kreuzkümmel, Sesam

Toll ist auch ein Wildkräutersalz, mit ähnlichen Zutaten wie beim Pesto: viel Brennnessel und Giersch, ein wenig Gundermann, vielleicht Bärlauch, Wiesenschaumkraut und Petersilie.

Oder ein Blütensalz mit einem deutlich höheren Salzanteil: Schaumkrautblüten, Platterbse, Löwenzahnblüten, Kornblumen, Rosen, Gänseblümchen....


viel Freude beim Experimentieren!

Ein großes DANKESCHÖN an Carola für die Bilder!

 

 

 

 

 

 









3 Kommentare:

  1. Super Rezept und da gibt es so viele Varianten. Ich mags gerne "hot" und nehme auch Peperoni und ein paar Chilis mit rein.

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  2. stimmt,scharf ist auch toll.
    Eine weitere Variante ist mit Pilzen. Wenn im Küchenschrank mal wieder ein paar Champignons vor sich hintrocknen, ergibt das eine äußerst leckere Würze.

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  3. Dien orientalische Mischung muss ich unbedingt noch probieren! Gute Idee!

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