Königskerze Verbascum
densiflorum / -phlomoides
Merkmale
Braunwurzgewächs
– Scrophulariaceae
Zweijährig,
im ersten Jahr entwickelt sich eine grundständige Blattrosette, wie ein
Mandala, aus dicht behaarten,
silbrig-grünen Blättern. Daraus wächst im 2. Jahr der bis zwei Meter hohe
graufilzige Stängel mit seinen ebenfalls graufilzigen Blättern. Die leuchtend
gelben, verwachsenen Blüten erblühen nach und nach, jeweils frühmorgens bis ca.
neun Uhr. Bereits am Nachmittag fallen die Blüten wieder ab. So schraubt sich
die Blütenpracht über mehrere Wochen zur Spitze des Stängels
Verwendete Teile
Blüten,
frühmorgens gepflückt und rasch im Schatten gut getrocknet. Die Blüten sind
wasseranziehend und bei unsachgemäßer Lagerung neigen sie dazu, zu schimmeln. Die Blüten müssen sehr vorsichtig abgenommen werden, ohne sie zu drücken. Das gäbe braune Flecken, die vom Aucubin herrühren und sind ein Zeichen für verringerte Wirksamkeit.
Inhaltsstoffe
Wirkung / Anwendung
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Kommission E: Katarrhe der Luftwege* Reizlindernde Schleimstoffe helfen bei trockenem Husten und Heiserkeit
* Die Schleimstoffe bewahren die Atemwege vor dem Austrocknen und wehren dadurch eindringende Bakterien ab
* sie werden ergänzt durch auswurffördernde und sekretlösende Saponine
* Durch das Aucubin entzündungshemmend, leicht fiebersenkend und beruhigend
* Aufgrund der milden Wirkung und des feinen Aromas auch für Kinder geeignet
* Volksmedizinisch: Ein Öl aus Blättern und Blüten bei Verbrennungen, Juckreiz und frischen Narben, bei Magenschleimhautentzündungen und Krämpfen, gegen Ohrenschmerzen und bei Herpes
Darreichungsformen, Zubereitung und Dosierung
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* Teeaufguss mit frisch kochendem Wasser - 1 Tl Droge in einer großen Tasse Wasser, 6-8 Minuten Ziehzeit förderd das Abhusten
o
Beide Zubereitungsarten des Tees sehr gut filtern, die Königskerze hat haarige Staubgefäße, die feinen Härchen können sonst zur
Reizung der Atemwege führen
*
Tagesdosis: 3-4 g Droge; 2-3 Tassen Tee über den Tag
verteilt
Nebenwirkungen
Nicht
bekannt
Wirkung auf die Seele
Majestätisch,
stark und aufrecht wächst die Königskerze auf trockenem Rasen oder am Wegrand.
Und wie sanft fühlt sie sich an mit ihren weichen, behaarten Blättern. Genau so verhilft sie uns dazu, unsere eigene
Würde und Souveränität zu finden und eine aufrechte innere, wahrhaft königliche
Haltung anzunehmen. Sie hilft, in Zeiten
der Verwirrung den Überblick zu finden und stärkt das Vertrauen in die innere
Stimme. Sie stärkt die Selbstakzeptanz und unterstützt, die eigene Meinung in die
passenden Worte zu fassen. Hildegard von Bingen empfahl Menschen mit einem
„traurigen Herzen“ die Königskerze (junge Blätter) mit Fleisch und Fisch zu
kochen, dann wird das Herz wieder kräftig und freudig werden.
Magische Verwendung
Element: Feuer
Schwingung heiß / niedrig
Ein
Wurzelstück wurde früher als
Schutz-Talisman getragen. Die Vorschriften, wie dieser Talisman
ausgegraben werden durfte, waren sehr genau – Tag und Stunde war ebenso
festgelegt wie das Werkzeug, mit dem die Wurzel gegraben wurde. Teilweise war
der Talisman mit Blattgold überzogen.
Blüten im
Kopfkissen sollen vor Albträume und negative Energien schützen
Geschichten rund um die Königskerze
*
Der Name Königskerze hat eine sehr praktische Herkunft.
Die Pflanze wurde früher in Wachs, Öl, Harz oder Pech getaucht, angezündet und
als Fackel verwendet. Bei den keltischen Sonnenwendfesten wurden diese für die
Fackelumzüge benutzt.
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Eine andere Geschichte zum Namen der Pflanze berichtet:
Einst besuchte ein englischer König mit seinem Sohn die Stadt Rom. Sie
besuchten auch die Katakomben, doch der treulose Führer verließ sie und sie
konnten den Ausgang nicht finden. Doch da begann die Blume, die der Königssohn
vor dem Eingang gepflückt hatte, zu leuchten und die beiden fanden den Ausgang.
Diese Blume war die Königskerze, die so zu ihrem Namen kam.
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Die Königskerze heißt auch Wetterkerze und wurde seit
jeher für Wetterzauber bzw. zum Abwehren von Unwettern eingesetzt.
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Kurz vor einem Gewitter wurden Königskerzen häufig
zusammen mit Rainfarn verräuchert, um Gewitterschäden abzuwehren. Sie schützt
vor Blitzschlägen und hat auch die Kraft andere dunkle Energien abzuwenden.
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Zwischen dem 15.August und dem 8.September wurde ihre
Wurzel rituell gesammelt und zu Amuletten verarbeitet, die Schutz bieten
sollen, den Körper stärken und von jeglichem Unheil befreien.
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Nachts, wenn der Mond scheint, tanzen die Elfen rund um
sie und führen ihren Ringeltanz auf. Sie gilt als eine Pflanze, die in ganz
engem Kontakt zu den Naturwesen steht.
*
Zur Sommer-Sonnwendfeier wurden mit brennende Besen und
Fackeln aus getrockneten, in Pech getauchten Königskerzenstängeln
Feuerläufe zu Ehren der heidnischen
Götter gefeiert.
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Die Königskerze bildete oft die Mitte des – ebenfalls
heidnischen – Kräuterbuschens, der zur Sommersonnwende gesammelt wurde. Der
Buschen diente als Kräuter-apotheke für Mensch und Vieh.
* Nach der
Christianisierung assimilierte man die heidnischen Götter: Als
Muttergotteskraut wird die Königskerze noch heute in die Kräuterbuschen der
Frauen als Mittelpunkt mit eingebunden. In der christlichen Mathologie wurde
die Königskerze auch „Himmelsbrandt“ genannt. Es gibt Darstellungen der Mutter
Gottes, die eine Königskerze als Zepter in der Hand hält. Der Spruch „unsere
liebe Frau geht übers Land und hält den Himmelsbrandt in ihrer Hand“ ist auch
noch bis heute bekannt.
Quellen:
Bäumler, S. (2004). Heilpflanzenpraxis Heute. München:
Urban & Fischer.
Botanicus, M. (1995). Magisches Kreutherkompendium.
Bürstadt: Esotherischer Verlag & Verlag die Sanduhr.
Bühring, U. (2011). Praxis-Lehrbuch der modernen
Heilpflanzenkunde. Stuttgart: Karl F. Haug Verlag .
Dr. med. Cordelia Alber-Klein, R. H. (2004). Bach-Blüten
und neue Blütenessenzen für Frauen. Bindlach: G & U, genehmigte
Lizenzausgabe für Gondrom Verlag GmbH.
Storl, W. D. (2010). Die Pflanzen der Kelten. München:
Knaur Taschenbuch.
Stumpf, D. r. (3. Auflage 2012). Kräuter für Körper und
Seele. Kirchzarten: VAK Verlags GmbH.
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